60. Geburtstag von Reinhold

Orchester25Sechzigster Geburtstag! Wenn das kein Grund zum Feiern ist. So dachte Reinhold und lud Musiker vom Musikverein zum Mitfeiern ein. So waren wir elf Musiker, einschließlich des Geburtstagskindes, die sich in der Gorbitzer „Pizzeria Italia“ trafen. Natürlich jeder/jede mit Instrument. Die Pizzeria ist nun kein Konzertsaal und hat auch keine Bühne. Also wurden die Geburtstagsgäste mit Musik aus der „grünen Mappe“ in den Garten gelockt. Nur gut, dass der Wintertag eigentlich ein Vorfrühlingstag war. Und die Musik heizte auch ein. Ein Wunschkonzert für und mit Reinhold. Dreißig Jahre ist er nun dabei. Da kennt er sich aus, sowohl im Repertoire als auch im Drum und Dran. So war es wohl kein Zufall, dass der letzte Musikwunsch der „Schneewalzer“ war. Nun hatten wir uns das Kalt/warme Buffet verdient und zusammen mit den anderen Gästen machten wir uns an dessen Dezimierung. Marita überreichte dann, untermalt mit gesetzten Worten, die offiziellen Geburtstagsunterlagen verbunden mit dem Hinweis, dass ein „Karaoke für Bariton“ noch nachgereicht wird. All das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Reinhold an diesem Tag noch gar nicht sechzig wurde. Man sah es ihm auch nicht an. Egal. Es wurde nun zum israelischem Tanz aufgefordert. Als Tanzmeisterin profilierte sich Reinholds Tochter. Da sahen wir Musiker alt aus und die Beteiligungsquote sank unter fünf Prozent. Umso aktiver zeigten sich zwei Flötistinnen, deren Namen mir leider entfallen sind, bei der Bestellung der gorbitzweit berühmten Eisbecher. Mit Ah und Oh machten sie sich ans Werk. Aber was das Auge genussvoll wahrnimmt, fasst nicht jeder Magen. Nach zunehmenden Erosionserscheinungen innerhalb der Musikergarde verblieb nur der Berichterstatter bis nach Mitternacht um den sechzigsten Geburtstag, also den Eintritt ins einundsechzigste Lebensjahr, mit zu erleben. Die Nichtmusiker waren letztlich erstaunt als sie von mir erfuhren, dass Reinhold nicht Bariton, sondern Bonsai-Tuba bläst. Noch mal vielen Dank für die Einladung: Solltest Du wieder mal sechzig werden, dann kommen wir gern wieder noch Gorbitz, gegebenenfalls auch auf die Malediven. Und, lieber Reinhold, denke daran: Als Du einst dreißig warst, da hieltst Du Dich für alt. Wie jung Du heute bist, weist Du auch schon bald.

Siegfried
Beauftragter Berichterstatter